FTTC, FTTH und FTTB – ein kompakter Überblick

Immer mehr Haushalte, Unternehmen oder Gemeinden haben Interesse an einem Glasfaseranschluss und einem rasant schnellen Internet. Hierbei wird von Laien angenommen, dass es sich um eine einzige Technologie handelt, die vom öffentlichen Kabelnetz bis zum heimischen Anschluss reicht. Es gibt jedoch Unterschiede, die sich in sogenannten Netz-Topologien widerspiegeln. Die wichtigsten Topologien sind FTTC, FTTH und FTTB, die Sie im Folgenden leicht verständlich kennen lernen.

Grundlegendes zum Ausbau des Glasfasernetzes

Bis vor wenigen Jahrzehnten war die Verbindung von Telekommunikationsleitungen durch Kupferkabel der deutsche Standard. Diese waren in ihrer Übertragungsgeschwindigkeit begrenzt und stellen bis heute vielerorts eine Bremse für echtes High-Speed-Internet dar. Ein leistungsfähiger Glasfaseranschluss ist die Alternative, die bis zu 1 GB und mehr Geschwindigkeit in der Datenverbindung zusichert.

Auch wenn bislang erst ein Bruchteil deutscher Haushalte und Firmen an das Glasfasernetz angeschlossen ist, schreitet der Ausbau voran.  In diese Entscheidung spielen Netzwerkbetreiber und Eigentümer von Immobilien gleichermaßen ein.

Was bedeutet Netz-Topologie?

Der Begriff Topologie bezeichnet eine komplexere Form der Geometrie. Im Fall der Netz-Topologie gibt der Begriff an, wie verschiedene Knotenpunkte in einem Netzwerk miteinander verbunden sind. Beim Ausbau des Glasfasernetzes gibt es Tausende von Knotenpunkten, womit die einzelnen Haushalte mit ihren Routern und Wohnungsanschlüssen gemeint sind. Weitere Knotenpunkte sind PoP (Point of Presence) und DP (Distribution Point), diese unterscheiden sich auch nochmal darin, dass PoP aktive und DP inaktive Komponenten sind.

Abhängig davon, wo Glasfaser verlegt wird und wie viele Haushalte und Firmen von einem solchen Anschluss profitieren möchten, haben sich verschiedene Netz-Topologien etabliert. Die wichtigsten sind FTTC, FTTB und FTTH.

FTTC – Fiber to the Curb
Um vom schnellen Internet über Glasfaserleitungen zu profitieren, reicht die Leitung alleine nicht aus. Der entsprechende Haushalt muss auch einen entsprechenden Tarif abschließen, der deutlich leistungsfähiger und deshalb etwas teurer als der klassische DSL-Tarif ist. Hierzu sind nicht alle Haushalte bereit. Im Gegenteil: In manchen Straßen oder Ortsteilen besteht kein Interesse an einem Glasfaseranschluss.

Bei einem FTTC Anschluss reicht das Glasfaserkabel bis zum Verzweiger am Bürgersteig. Die Leitung kann somit zur weiteren Verbindung anderer Straßen und Ortsteile verwendet werden, jedoch wird kein Glasfaserkabel entlang einer bestimmten Straße mit ihren jeweiligen Haushalten verlegt.

Mit einem FTTC Anschluss können sämtliche Haushalte der Straße nicht von der Geschwindigkeit einer Glasfaserleitung profitieren. Mit einem herkömmlichen VDSL-Anschluss sind sie auf eine Geschwindigkeit von 250 Mbit/s beschränkt.

FTTB – Fiber to the Building
Der FTTB Ausbau geht einen Schritt weiter als der FTTC Anschluss. In diesem Fall wird die Glasfaserleitung entlang der gesamten Straße verlegt und eine Verbindung zu jedem einzelnen Gebäude herbeigeführt. Ob diese Verbindung vom Eigentümer oder den verschiedenen Mietparteien tatsächlich genutzt wird, hängt von der Entscheidung des Hausbesitzers und der Bewohner ab.

Hier liegt ein häufiger Denkfehler bei privaten Internetnutzern und Unternehmen. Nur weil ein Netzwerkbetreiber das eigene Haus mit einem Glasfaseranschluss versieht, ist noch längst nicht eine schnelle, zeitgemäße Internetverbindung zugesichert. Gerade bei älteren Gebäuden sind innerhalb des Hauses Kupferleitungen verlegt. Diese sind ebenfalls auszutauschen, damit tatsächlich die Geschwindigkeit des Glasfasernetzes ankommt.

Fiber to the Building erhöht dennoch die Verbindungsgeschwindigkeit, wenn auch nicht bis zum technischen Maximum. Auf den letzten Metern innerhalb des Hauses wird die Geschwindigkeit gedrosselt, grundsätzlich erreichen solche Hausanschlüsse jedoch potenziell bis zu 700 Mbit/s.

FTTH – Fiber to the Home
Wem der FTTB Ausbau nicht reicht, geht mit Fiber to the Home den letzten Schritt. Hier kommt es zu einer vollständigen Verbindung jedes einzelnen Haushaltes und Anschlusses innerhalb eines Gebäudes. Der Eigentümer der Immobilie tauscht in diesem Fall sämtliche Kupferleitungen im Gebäude aus und ersetzt diese ebenfalls durch moderne Glasfaser.

Alleine mit dieser technischen Ausstattung ist es möglich, das volle Leistungsspektrum moderner Glasfasertarife zu nutzen. Der Speed liegt hier wie angesprochen bei 1.000 Mbit/s oder sogar mehr. Von diesen schnellen Leitungen innerhalb eines Gebäudes profitieren besonders Firmen, da sich auch der Datenaustausch über das Intranet erheblich beschleunigt.

Welche Technologie ist individuell sinnvoll?
Um von einem zeitgemäßen und leistungsfähigen Internet zu profitieren, ist wenigstens über einen FTTB Ausbau nachzudenken. Leider ist dieser nicht immer realisierbar. Netzwerkbetreiber führen in vielen deutschen Regionen aus Kostengründen Umfragen durch, wie viele Haushalte überhaupt an Glasfasertarifen und einem schnellen Internet interessiert sind. Oft muss aus wirtschaftlichen Gründen eine gewisse Anzahl an Interessenten erreicht werden, damit es zum Netzwerkausbau kommt.

Wenn ein Unternehmen oder ein Privathaushalt als einziges in seiner Straße den Glasfaseranschluss wünscht, kann dieser scheitern. Erst bei einem FTTB-Anschluss besteht die Freiheit, selbst über eine Neuverkabelung innerhalb des eigene Gebäudes zu entscheiden und das Maximum an Geschwindigkeit herauszuholen.

Natürlich ist das Verlegen neuer Kabel innerhalb des eigenen Gebäudes mit zusätzlichen Kosten verbunden. Als Eigentümer empfiehlt es sich, kein Stückwerk zu betreiben und bei Interesse den vollständigen Austausch durchzuführen. Rein technisch lässt sich mit dem Netzwerkbetreiber im Regelfall das Ziehen neuer Kabel innerhalb der Immobilie während des öffentlichen Ausbaus vereinbaren.

km verlegt

Projekte umgesetzt

Professionelle Planung und Durchführung ratsam

Welche Netz-Topologie sinnvoll ist, hängt von vielen Faktoren ab. Bauliche Gegebenheiten in Straßen, die Distanz zwischen Gebäuden im ländlichen Raum und das Interesse einzelner Nutzer an schnellen Internetleitungen sind nur einige Faktoren. Für Gemeinden und Unternehmen lohnt es deshalb, mit einem erfahrenen Branchenpartner zusammenzuarbeiten und die Vor- und Nachteile der einzelnen Topologien zu besprechen.

Lapicz Consulting steht Ihnen als Experte rundum das Thema Glasfaser kompetent zur Seite. Wir nehmen gerne eine Überprüfung vor, welche Topologie individuell sinnvoll ist und kümmern uns fachkundig um ein verlässliches Projektmanagement. Kommen Sie auf uns zu, um sich bei der Planung Ihres Glasfasernetzes und der Ausführung auf echte Branchenexperten zu verlassen.

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